Die Geschichte der Frisuren

Aus der Geschichte der Haartrachten und der Frisurenmode

Über die Haartrachten vergangener Zeiten berichten uns Zeichnungen Gemälde und Skulpturen. Der Eindruck, der durch sie vermittelt wird, ist beschränkt auf die Frisurenmode derjenigen, die es sich leisten konnten, Künstler zu beschäftigen.
Die Auslese der kunstvollen Frisuren aus den jeweiligen Zeitepochen ermöglicht trotzdem eine umfangreiche Überschau der charakteristischen Stilelemente.

Menschen aus ärmeren Schichten trugen vermutlich schlichtere Frisuren. Es ist aber anzunehmen, dass sie sich an den Frisuren der Wohlabenden orientierten.

Die historischen Darstellungen zeugen von vergangenen Kulturen und dem jeweiligen Zeitgeschmack. Zudem sieht man auf ihnen oft Arbeitstechniken, die gegenwärtig nicht gebräuchlich sind, aber mit den wechselnden Moden jederzeit wieder aktuell werden könnten. Beispiele dafür können Stocklocken, Flechten oder Hohldreher sein.

 

Frisuren in Babylonien und Assyrien (etwa 3000-500 vor Chr.)

Fast modern mutet der abgebildete Alabasterkopf an, nicht zuletzt durch die angedeutete Wellenfrisur mit der vollen Nackenpartie. Die 5000 Jahre alte Figur trägt eine Frisur, die durchaus die Köpfe heutiger Menschen schmücken könnte. Das ist ein Beweis dafür, dass sich das Formenempfinden der Menschen über Jahrtausende hinweg ähneln kann. Daraus lässt sich ableiten, dass die Beschäftigung mit Frisuren vergangener Epochen jederzeit Material bieten kann, neue Frisurenideen zu entwickeln.
Die aus Assyrien überlieferten Bildwerke zeugen von einem reichen Formenschatz in Haar- und Barttracht, auch wenn sie vornehmlich Männer der Oberschicht darstellen. Wellen, Locken, Hängelocken und vieles mehr zierten die Köpfe der Menschen.

 

 

Frisuren auf Kreta (etwa 2500 -1400 v. Chr.)

Ein Wandgemälde, das Archäologen im Palast von Knossos entdeckten, zeigt eine Gruppe junger Frauen. Die Darstellung zeigt stark stilisiert die Haarmode jener Zeit. Das Fehlen jeglicher Individualität lässt jedoch keinen Rückschluss auf das Nachahmungsverhalten im Bezug auf Modefragen zu, sondern ist auf die damals vorherrschende Darstellungspraxis zurückzuführen, die keine individuellen Porträts verlangte.

 

Frisuren in Ägypten (etwa 2900 v. Chr. – 300 n Chr.)

Die Blütezeit der ägyptischen Kultur erstreckte sich über 3000 Jahre. Für diesen langen Zeitraum können an dieser Stelle nur einige besonders interessante Frisurenformen gezeigt werden. Die kunstvollen Frisuren blieben auch in Ägypten den gehobenen Gesellschaftskreisen vorbehalten. Vielfach wurden schwere Perücken getragen, die zuweilen Teile des Eigenhaares sehen ließen.
Haarschmuck wurde reichlich verwendet und hatte in mehrfacher Hinsicht symbolische Bedeutung – er galt als Zeichen für religiöse und weltliche Ehren und war gesellschaftliches Rangabzeichen. So ist beispielsweise der bei ägyptischen Bildwerken oberhalb der Stirn häufig zu sehende Kopf der Uräusschlange ein Zeichen königlicher Würde. Das Tragen eines Bartes war den Angehörigen der Königsfamilie vorbehalten. Die Bärte wurden künstlich hergestellt, kantig zugeschnitten und am Kinn festgebunden. Da sie vor allem bei offiziellen Anlässen getragen wurden, nennt man sie „Zeremonialbärte“ oder – auf Grund ihrer Form – auch „Kastenbärte”.

Die vornehme Ägypterin legte großen Wert auf sorgfältig frisiertes Haar, das mit Lotosblüten, Bändern und Elfenbeinnadeln geschmückt wurde. Die komplizierten Frisuren wurden von Sklavinnen mit beträchtlichem Aufwand ausgeführt. Um sie nicht täglich von Grund auf neu frisieren zu müssen, legten manche Ägypterinnen ihren Nacken beim Schlafen auf eine Kopfstütze. Die ägyptischen Männer bedeckten ihre glatt rasierten Köpfe mit prunkvollen Hauben und Perücken. In einfachen Kreisen wurden glatte Lederkappen getragen.

Bei festlichen Anlässen trugen die Ägypter einen sogenannten Salbkegel auf dem Oberkopf, ein kegelförmiges Gebilde aus wohlriechenden Harzen und Wachsen, das durch die Körperwärme langsam schmilzt, das Haar mit Duftstoffen tränkt und es zugleich geschmeidig macht. Dieser Umstand macht den Salbkegel zu einem frühen Beispiel von Haarkurbehandlungen. Schriftliche Quellen überliefern eine Reihe weiterer Rezepte für die Haarpflege: Mittel, um das Grauwerden der Haare zu verhindern, Arzneien für die Förderung des Haarwachstums und viele andere mehr.

 

Frisuren im antiken Griechenland (800 v. Chr. – Christi Geburt)

In Griechenland entwickelte sich ein Weltbild, das den menschlichen Körper und Geist als zentrale Themen behandelte. Das blieb natürlich nicht ohne Einfluss auf den Körperkult der Menschen.
Die Griechinnen trugen das Haar meist in der Mitte gescheitelt, kämmten es über die Stirn und nach hinten, um es im sogenannten „Griechischen Knoten“ zusammenzubinden.. Für ihn charakteristisch war die nach hinten gestreckte Kegelform. Einige Löckchen, die wie züngelnde Flammen hervorspringen, lockerten das strenge Bild auf.

Das Brennen der Haare war allgemeiner Brauch, ebenso wie das Verzieren der Frisur durch edle Diademe und Stirnreifen, Haarbänder, Haarnetze und sonstigen Schmuck.
Männer trugen in frühgriechischer Zeit langes Kopf- und Barthaar. In späterer Zeit bevorzugten sie kurzes Haar und rasierte Gesichter.

 

Die Frisuren der Römer (500 v. Chr. – 400 n. Chr.)

Nach anfänglicher Orientierung an der griechischen Mode auch in Hinblick auf Haar- und Barttracht, bildete sich mit der Zeit ein eigenständiger römischer Stil aus.
Viele Bürger des römischen Reichs waren zu Macht und Wohlstand gelangt, und führten ein luxuriöses Leben. Das zeigte sich nicht zuletzt in den Frisuren der Römerinnen, die mit der Zeit immer aufwendiger und pompöser wurden.

Mit dem Brenneisen, dessen Gebrauch die Römer von den Griechen lernten, ließen sich Locken in vielen Variationen herstellen: von den langherabhängenden Schlangenlocken bis zu dicht angeordneten Lockenflächen, die noch heute nach dem römischen Kaiser „Tituslocken” genannt werden. Auch Haarflechtwerk verschiedenster Art war gebräuchlich.

Im Zuge der Eroberung der germanischen Gebiete wurde blondes Haar zunehmend beliebter. Man versuchte mit unterschiedlichen, zuweilen sehr kreativen Methoden, es nachzuahmen. Da noch kein brauchbares Blondierverfahren bekannt war, wurde blondes Haar eingeführt und zu Perücken für die dunkelhaarigen Römerinnen verarbeitet. Einige Quellen berichten von Versuchen, das begehrte Blond durch das Überpudern des eigenen Haars mit Goldstaub zu erhalten.
Die Haar- und Barttracht der Männer enthielt sich solcher Anstrengungen. Das bartlose Gesicht setzte sich durch und das Haar wurde nach dem Vorbild der jeweiligen Herrscher getragen.

 

 

Romanik Frisuren (Ritterzeit, etwa 800 – 1200)

Die Ritter trugen halblanges, lockiges Haar, das unter Umständen auch künstlich gewellt wurde. Ein beliebter Kopfputz bei Frauen und Männern war der „Schapel”, ein kranzartiger Schmuck aus Blumen, Bändern und Federn.
Mit dem „Gebende“, einer Kopfbedeckung, die mit einem breiten Band unter dem Kinn gehalten wurde, schmückten sich die Burgfrauen. Vom Haar blieben dabei nur die herab hängenden Zöpfe und manchmal das Locken des Stirnansatzes sichtbar. Die Zöpfe wurden mit Bändern und Perlen durchflochten.

 

Gotik Frisuren (Zunftzeit, etwa 1100 – 1400)

Das Aufblühen der Städte förderte das Entstehen eigener Kleider- und Haartrachten. Die Weiterentwicklung des in der Ritterzeit getragenen „Gebendes” führte anfangs zu schlichten Hauben, die die natürliche Wirkung des Haares unterstrichen. Im Laufe der Zeit wurden die Hauben ausladender und verbargen schließlich das ganze Kopfhaar. Bald es galt als anstößig, auch nur wenige Strähnen des Haares zu zeigen.
Die Männer trugen den Pagenkopf, nun vielfach glatt frisiert. Die in den großen Städten zunehmend an Einfluss gewinnenden Zünfte wachten streng über die von der Obrigkeit erlassenen „Kleiderverordnungen”, die auch die Art der Frisur regelten. Auf diese Weise hoffte man, die Prunk- und Putzsucht im Zaum zu halten.

 

Frisuren der Renaissance (etwa 1400 – 1600)

Die Renaissance fand in Italien mit einer Besinnung auf die in Geist und Umsetzung freie Lebensauffassung der griechischen Antike ihren Anfang. Bald entwickelte sich daraus eine der glänzendsten Epochen der Kulturgeschichte, die ihre ganz eigenen Ausdrucksformen fand.
Von Italien ausgehend verbreitete sich die Renaissance über ganz Europa und wurde überall mit regionalen Formengut durchsetzt.
Die Künstler jener Zeit maßen der Darstellung des Haares großen Wert bei. Manche ließen dabei ihrer Phantasie so viel Spielraum, dass sie für ihre Frauenporträts Frisuren kreierten, die in dieser Form gar nicht ausführbar sind .
Die Italienerinnen der Renaissancezeit fanden eine hohe Stirn begehrenswert und erhöhten sie durch Auszupfen oder Rasieren des Stirnhaaransatzes, gegebenenfalls auch der Augenbrauen. Der Scheitel wurde in manchen Fällen durch Ausrasieren verbreitert, um ihn besser zur Wirkung kommen zu lassen. Haar- und Kopfschmuck aus Edelmetall und Perlen war üppig, wurde aber so geschickt angeordnet, dass dies auch dem heutigen Zeitgeschmack entspricht.

In Deutschland hielten sich die Renaissancefrisuren von Übertreibungen weitgehend frei. Doch auch hier führte die Freude am Haar als wiederentdecktem Schmuck zu so guten Lösungen, dass sich manche Formen der Renaissancefrisuren bis heute erhalten haben. In vielen örtlichen Volkstrachten weisen Kleider und Frisuren nach wie vor Formen auf, die ihren Ursprung in den Trachten der Renaissance haben.
Während die Männer im Italien der Renaissancezeit meist glatt rasiert waren, wurde in Deutschland ein wahrhafter Kult um das Barttragen aufgebaut. Lange oder kurze Vollbärte, ein- oder zwei-zipflig, und die verschiedensten Abwandlungen – der Phantasie waren dabei kaum Grenzen gesetzt.

Frisuren Barock (etwa 1600 bis 1720)

In der Frühzeit des Barock war die ,,Spanische Tracht” modisch vorherrschend. Ihr auffallendstes Merkmal ist der steife Mühlsteinkragen, der sowohl von Frauen als auch von Männern getragen wurde und der kein herabfallendes Haar erlaubte. Die kurzen Frisuren der Frauen finden ihr Gegenstück in dem relativ kurzen Haarschnitt der Männer. Auch die Bartmode passt sich dem Trend an: modern ist nun ein kurzer Kinnbart und ein beiderseits spitz auslaufenden Oberlippenbart.
Als der Mühlsteinkragen unmodern wurde, kehrte die lange Haarpracht zurück. Frauen trugen schulterlange Locken oder Hängelocken. Oft wurde eine dünne, bis zur halben Stirnhöhe reichende, wellige Ponyfranse getragen. Diese sogenannten Garcettefrisuren blieben mit kleinen Abwandlungen einige Jahrzehnte beliebt.

Auch die Männer trugen – als der Mühlsteinkragen fiel – das Haar schulterlang und länger. Bei offiziellen Anlässen wurden die „verlängerten” Frisuren (Allongefrisuren) komplizierter in der Gestaltung, so dass es zu aufwendig wurde, sie täglich neu zu frisieren. Man half sich mit sogenannten „Allongeperücken“, die dem Träger einen ehrenvollen Ausdruck verliehen. Anfangs wurden die Perücken wie auch die Allongefrisuren in natürlichen Haarfarben getragen, später puderte man sie grau oder weiß, was den würdevollen Eindruck noch erhöhte.

Um das Jahr 1700 kam bei den Damen eine Frisur in Mode, die am Oberkopf ein hochgetürmtes Schleiergesteck aufwies und zum Ausgleich lange Hängelocken auf die Schultern fallen ließ. Auch diese Frisur hielt sich einige Jahrzehnte.

 

Frisuren im Rokoko (etwa 1720 bis 1789)

Um einen nur annähernd aussagekräftigen Überblick über die im Rokoko getragenen Frisuren zu geben, müssten einige hundert davon abgebildet werden. Ein französisches Modejournal zeigte um 1775 in jedem Heft 96 verschiedene Frisuren, in einem Jahr sollen es eine Vielzahl mehr gewesen sein.

Bis zu den Jahren 1760/70 wurden relativ niedrige Frisuren getragen, die meist recht geschmackvoll mit allerlei Schmuck aus Perlen, Federn, Bändern ausgestattet und nicht selten gepudert waren. Während die Frauen in den ersten Jahrzehnten des Rokoko längst zu den dezenten Frisuren übergegangen waren, wurde von den Männern deutlich länger an der Allongeperücke festgehalten. Später bevorzugten auch die Männer kleinere Frisuren, hielten aber weitgehend am Tragen von Perücken fest. Diese Vielfältigkeit wurde eingeschränkt von einer Reihe strenger Vorschriften, die vor allem die Amtspersonen und Angehörige des Militärs betrafen. Diese mussten das längere Haar der Perücke in einem auf den Rücken fallenden Zopf oder einem Haarbeutel zusammenfassen. Die Strenge dieser Vorschriften, die immer mehr Menschen befolgen mussten, hat der ganzen Zeitepoche den Spottnamen ,,Zopfzeit“ eingetragen

Nach 1760 verändern sich auch die niedrigen Frisuren der Frauen und werden von halbhohen Formen abgelöst, zu deren Volumen bereits kleine Kissen, Krepp oder Drahtgestelle einfrisiert werden mussten. Doch erst im letzten Jahrzehnt vor der Französischen Revolution (1789), die das Ende des Rokoko einläutete, wuchsen die Frisuren beträchtlich in die Höhe und Breite. Die Schilderungen von Frisuren, die sogar so hoch wurden, dass sich das Gesicht der Damen in der Mitte zwischen dem Höhepunkt der Frisur und dem Fußboden befand, bezieht sich allerdings auf die vielen Übertreibungen, die in Modezeitschriften als Zeichnungen erschienen. In Wirklichkeit sind so extrem hohe Frisuren nicht getragen worden.

 

Die Biedermeierzeit und ihre Frisuren (etwa 1820 – 1850)

In der Biedermeierzeit gewannen die Menschen zunehmend Freude an den Schönheiten der Natur
Die Frisuren der Frauen lassen sich im Biedermeier in einige wenige Aufbauelemente gliedern: Die Scheitelpartie, die Ohrenpartie mit eventuellem Aufbau auf dem Oberkopf und die Hinterkopfpartie. Jeder dieser Frisurenbauteile lässt sich vielfach variieren und alle können miteinander in unterschiedlichster Weise kombiniert werden. Dadurch entsteht ein großer Formenreichtum bei gleichzeitiger Formverwandtschaft des Gesamtaufbaus der Frisuren.

Die Männer der Biedermeierzeit bevorzugten relativ kurzes, lockiges Haar und ein bartloses Gesicht. Nur die damals unbeliebten Demokraten wagten es, Bärte zu tragen. Beamten war das Tragen von Bärten sogar verboten. Anhänger der nationalen Befreiungsbewegung trugen halblanges Haar und versuchten die schlichte, uniformähnliche Nationaltracht einzuführen.

 

Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts

Die Haartrachten der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts werden von unterschiedlichen Wurzeln genährt. Zunächst ist es die kometenhaft glänzende Erscheinung der Kaiserin Eugenie in Frankreich, die das Modegeschehen in ganz Europas beeinflusste und – nach dem von Wien ausgegangenen Biedermeier – nun wieder Paris zur Modezentrale werden ließ. Auch ihr Mann, Napoleon III., gab der Männermode mancherlei Impulse.
Zudem brachte die Erfindung der Eisenondulation durch den Franzosen Marcel Grateau vollkommen neue Möglichkeiten der Frisurenformung.
Die fortschreitende Industrialisierung verschaffte einem größeren Bevölkerungsanteil eine verbesserte wirtschaftliche Situation. Die Mode erweiterte ihren Einflussbereich nach und nach von einer Angelegenheit der Reichen, die sie bis dahin gewesen war, zu einem Angebot an alle, wie wir es heute für beinahe selbstverständlich halten.

Verbunden mit der Erfindung der Ondulation, die dem Franzosen Marcel Grateau zugeschrieben wird, entstanden die voluminösen ,,Einschlagfrisuren”, bei denen das Haar über eine Unterlage aus Haar, Haarkrepp, Wollkrepp oder anderem Material nach oben frisiert wurde. Dabei wurden die Spitzen des Haares auf dem Oberkopf zusammengebunden und über der Unterlage „eingeschlagen”, d. h. mit Haarnadeln erfasst und versteckt. Auf diesen manchmal zu grotesker Größe angewachsenen Frisuren balancierten oft ebenso grotesk wirkende, riesige Hüte.
Unter den Männern gaben sich vor allem die Offiziere sehr modebewusst, ihnen voran der Franzosenkaiser Napoleon III., dessen Modeeifer sich auch auf das Militär und die Zivilisten der benachbarten Länder übertrug. Neben oftmals recht künstlich wirkenden Frisuren wurden die drei Hauptteile des Vollbartes (Kinnbart, Backenbart und Schnurrbart) in unterschiedlichster Weise miteinander kombiniert. Man nannte daher die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts auch „die Blütezeit des Bartes”, was um so mehr erstaunt, wurde das Barttragen wenige Jahrzehnte zuvor doch außerordentlich misstrauisch betrachtet.

 

 

Das 20. Jahrhundertund seine Frisuren

Bis zum 1. Weltkrieg (1914-1918) blieb die Haar- und Bartmode beinahe unverändert. Der Krieg brachte jedoch auch in dieser Hinsicht einschneidende Veränderungen. Frauen, die in den Munitionsfabriken und anderswo die Arbeitsplätze der Männer einnehmen mussten, fanden die aufgebauschten Frisuren unpraktisch und begnügten sich mit einfachen Formen, die mit langem Haar leicht und schnell zu frisieren waren. Die Männer mussten sich – veranlasst durch einen Armeebefehl – im Interesse der Wirksamkeit der Gasmasken von ihren Bärten trennen.
Schon 1906 wurde die Dauerwelle durch den aus dem Schwarzwald stammenden Friseur und Erfinder Karl Ludwig Nessler erstmals in London vorgestellt. Das Verfahren war jedoch besonders bei Langhaar recht umständlich und zeitraubend, griff aber mit dem Aufkommen der Kurzhaarmode schnell um sich. In den zwanziger Jahren wurden regelrechte Dauerwellwettbewerbe ausgeschrieben.

Die Kurzhaarmode, die sich nach dem 1. Weltkrieg durchsetzte, ließ das Pendel zunächst weit ausschlagen und führte zur Mode des „Bubenkopfes” mit der besonders kurzen Variante „Herrenschnitt” . Mit dem Kurzhaar wurde auch die Marcel-Eisenondulation neu belebt und galt lange Zeit als Hohe Schule der Frisiertechnik, was ihr eine zentrale Stellung bei den Prüfungen im Friseurhandwerk verlieh.

Einer alten Regel zufolge, lassen sich Erscheinungen der Mode erst fünfzig Jahre nach ihrem Auftreten unvoreingenommen und überschauend betrachten. Dieser Grundsatz gilt auch für Haartrachten und Frisurenmoden. Deshalb soll unsere Haartrachtengeschichte hier vorläufig enden. Immer mehr Menschen haben sich in den letzten Jahren ihrer Frisur mit steigendem Interesse zugewandt und sind ständig auf der Suche nach kreativen Anregungen. In der langen Geschichte der Frisur stecken noch viele Möglichkeiten, die auf Umsetzung warten.

Comments

  1. Lady Gaga says:

    Hi,
    I am Lady Gaga in real. I have the Greece Friseur.

    Your sincerly.

    Lady Gaga. :)

  2. That is a good tip particularly to those fresh to the blogosphere.
    Simple but very precise information… Thanks for sharing this one.
    A must read article!

Trackbacks

  1. sports sagt:

    sports…

    Die Geschichte der Frisuren – Friseur-Fragen.de…

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