Waschaktive Substanzen WAS

Synthetische waschaktive Substanzen (Syndets)

Bei Bade- und Duschzusätzen, zur Haarreinigung und in eingeschränktem Maße auch bei der Hautreinigung verwendet man heute gerne synthetische, d. h. künstlich im Labor erzeugte waschaktive Substanzen. Diese Syndets (Abkürzung für Synthetische Detergentien = Reinigungsmittel) sind grenzflächenaktive Verbindungen der verschiedensten Art.

Anionische (anionaktive) WAS

Die Mehrzahl aller synthetisch hergestellten waschaktiven Substanzen (WAS) gehört zur Gruppe der anionischen WAS. Dies sind grenzflächenaktive Stoffe, deren waschwirksame Molekülteile negative elektrische Ladung tragen. Anionische WAS haben eine sehr starke Schaum- und Reinigungskraft, sind beständig gegen hartes Wasser, reagieren meist neutral bis leicht sauer, zeigen also nicht die Nachteile der Seife. Allerdings entfetten sie das Haar und die Haut wesentlich stärker als Seife.
Man verwendet die anionischen WAS vor allem in den herkömm-icaen Gebrauchsshampoos für die Kabine und die Haarwäsche zu Hause, ferner für Badezusätze, Gesichtsreinigungsmittel usw.

Kationische (kationaktive) WAS

Diese Gruppe der grenzflächenaktiven Substanzen trägt in ihrem waschwirksamen Teil des Moleküls eine positive elektrische Ladung. Infolge ihrer positiven Ladung ziehen sie sehr gut auf das Haar auf, das infolge seines chemischen Aufbaus sehr viele elektrisch negativ geladene Gruppen im Keratin besitzt. Sie sind daher sehr gut geeig¬net, die lastige „elektrostatische Aufladung” des Haares zu beseitigen. Ferner machen sie das Haar weich und geschmeidig. Man verwendet sie daher mit Vorliebe in Shampoos, die für die Wäsche nach Blondierungen oder Färbungen bestimmt sind, ferner in Sham¬poos zur Reinigung vor der Dauerwelle. Aber auch rauhes, in seiner Struktur geschädigtes Haar kann mit Erfolg durch kationische Shampoos in seiner Frisierbarkeit verbessert werden.

Häufig besitzen die kationischen Shampoos eine bakterizide (keim-tötende) Wirkung.
Ein Nachteil der kationischen WAS ist, daß sie das Haar sehr stark „beschweren” können (gutes Aufziehvermögen!), insbesondere bei häufiger Anwendung. Die Folge ist, vorwiegend bei feinem Haar, daß die Frisur „zusammenfällt” und das Haar einen fettigen Eindruck macht.

Ampholyte (amphotere oder zwitterionische WAS)

Die Ampholyte (von griech. „beides in einem”) tragen in ihrem Molekül sowohl eine negative als auch eine positive elektrische Ladung. In ihren Eigenschaften sind sie ähnlich wie die kationischen WAS. Sie werden vor allem für rauhes, glanzloses und struktur-geschädigtes Haar empfohlen. Ein Sondergebiet ist die Anwendung einiger amphoterer Shampoos als „Kindershampoos“, die nicht in den Augen brennen.

Nichtionische WAS

Die nichtionischen WAS tragen keine elektrische Ladung. Sie haben eine milde Waschwirkung. Sie sind allerdings in der Herstellung recht teuer. Sie werden in Haar- und Hautreinigungsmitteln oft in Kombination mit anderen WAS verwendet, mit denen sie sich auf-grund ihrer chemischen Struktur sehr gut vertragen.
Die meisten Haar- und Hautreinigungsmittel auf der Grundlage von synthetischen WAS sind keine Einzelverbindungen, sondern beson-ders zusammengestellte Mischungen.

Reinigungsmittel auf Emulsionsgrundlage (Cremes, Milch)

Reinigungsmilchen oder Reinigungscremes auf der Grundlage von Emulsionen werden hauptsächlich zur Gesichtshautreinigung eingesetzt. Der Fett- und Festschmutz wird in der Creme oder Milch festgehalten und zusammen mit dem Reinigungspräparat von der Haut entfernt (meist werden die Cremes oder Milchen mit Wasser von der Haut abgenommen). Reinigungsemulsionen haben eine sehr milde Reinigungswirkung und können besonders für empfindliche Haut empfohlen werden.

Trockenshampoos

Die sogenannten „Trockenshampoos” sind keine Haarreinigungsmittel im strengen Sinne. – Sie enthalten keine grenzflächenaktiven Substanzen, sondern verschiedene fettaufsaugende Puderstoffe. Diese Puder werden aufgesprüht, saugen überschüssiges Fett vom Haar auf und sollen dann sorgfältig ausgebürstet werden. Da sie sich nicht immer vollständig wieder entfernen lassen und oft auf dem Haar einen unschönen grauen Belag hinterlassen, ferner allgemein als „Fremdkörper” auf Haar und Kopfhaut wirken, sind sie als Nottnaßnahme anzusehen, wenn keine Haarwäsche möglich ist. Grundsätzlich sollte kurze Zeit nach ihrer Anwendung eine korrekte Naßreinigung des Haares durchgeführt werden.

Comments

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